Tycho Brahe, der Mann mit der goldenen Nase

In Rostock hat ein Mann ein Denkmal bekommen, weil er sich mit einem anderen geschlagen hat. Das ist nun schon mehr als 400 Jahre her.
Der Name des Mannes war Tycho Brahe. Er wurde in Dänemark geboren und kam mit dem Schiff über die Ostsee nach Rostock. Hier konnte er nach der Schule weiter lernen. An der Universität heißt das Lernen Studieren. Tycho studierte Medizin und erfuhr viel über die Sterne und Planeten.
Eines Tages zankte er sich mit einem anderen Studenten. Jeder wollte schlauer sein. Ein altes Sprichwort sagt: Der Klügere gibt nach. Doch hier wollte jeder besser rechnen können als der andere. Schließlich wollten sie sich nicht nur prügeln, sondern sogar darum kämpfen, wer Recht hat.
Die beiden wählten spitze Degen als Waffen und trafen sich eines Abends im Winter auf dem Friedhof der Marienkirche zum Kampf. Es war Vollmond und sie konnten sich gut erkennen. Schon fochten sie los. Mal riss Tycho dem anderen ein Stück seines Mantels heraus, mal schlug der andere einen Knopf von Tychos Jacke ab. Das war alles sehr gefährlich.
Und es kam, wie es kommen musste: Mit einem Mal hieb der andere Student Tycho ein Stück seiner Nase ab. Die Nasenspitze fiel zu Boden. Zum Glück kannte Tycho gute Ärzte. Die bauten ihm eine Nasenspitze aus Gold. Sie wurde angeklebt. Doch wenn Tycho fortan lachen wollte, musste er immer seine Nase festhalten. So machte das Lachen keinen Spaß.

Am Glatten Aal, einem Platz in der Nähe des Rostocker Rathauses, sieht man Tycho Brahe an der Wand eines Hauses. Er selbst ist aus Bronze. Die goldene Nase glänzt in der Sonne. Tycho erforschte später für den König von Dänemark die Sterne. Er arbeitete meist nachts und allein. Da war es dunkel und man konnte die Sterne gut sehen. Dafür schlief er am Tag.

Autor: Dr. Hartmut Schmied

Tycho Brahe, der Mann mit der goldenen Nase - Plattdeutsch

Tycho Brahe, der Mann mit der goldenen Nase
Göldenitz

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