Der spukende Franzose

Im Jahre 1812 hatten die Franzosen im Lande das Regieren. Auch in Herzberg waren sie einquartiert. Einer der Franzosen war ein richtiger Schürzenjäger. Deshalb lauerten ihm heimlich die Knechte auf, als er zu der Braut des einen wollte, und gruben ihn lebendigen Leibes ein. Das war in der Horst. Von
der Zeit an konnte man an dieser Stätte im Oktober und November nachts ein Licht sehen. Einige hielten das für ein Irrlicht, andere meinten, das wäre der Franzose. Ein Schäfer kam mal des Nachts aus dem Nachbardorf zurück und begegnete dem Licht. Ihm war nicht bang und er schlug mit seinem Krückstock darauf. Aber den Schlag erhielt nicht der Spuk, es traf ihn selbst vor den Kopf. Ganz benommen kam er zu Hause an und ist auch bald darauf gestorben. Der Geist aber ging nur im Herbst abends gegen zehn Uhr zwischen dem Graben
und dem Holz um.

Autor: Burghard Keuthe, Sagen LK Parchim, Teil 1

Der spukende Franzose - Plattdeutsch

Der spukende Franzose
Obere Warnow Grebbin

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