Schustergeselle Junge und das Huhn


Vor langer Zeit kam der Wariner Schustergeselle Junge eines späten Abends aus Laase nachhause. Auf seinen Schultern trug er einen großen Sack voller Schuhe, die er in seiner Werkstatt ausbessern wollte. An der ersten Brücke lief ihm ein Huhn über den Weg. Der Schuster sagte sich im stillen, dass das ein gutes Sonntagsessen wäre und fing das Huhn. lm Schuhsack war noch Platz. Als er den Sack jedoch wieder aufgeschultert hatte, rief eine Stimme sehr laut „Tick, tick, Häuning, wo büst du?“.
Da fing mit einem Mal das Huhn im Schuhsack zu gackern an und rief: “ln Schauster Junge sien'n Sack bün ick“. Schuster Junge war sehr erschrocken, ließ den Sack fallen und gab dem Huhn die Freiheit wieder. ln großer Eile machte er sich auf den Weg nach Hause. Nie wieder hernach ist Schustergeselle Junge am späten Abend den Weg von Laase nach Warin gegangen.

Autor: Hans-Peter Gossel

Schustergeselle Junge und das Huhn - Plattdeutsch

Schustergeselle Junge und das Huhn
Warin

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