Strom selig

Ein Bauer hatte einen treuen Hund. Der trug den Namen „Strom“. Die Bauern nannten ihre Hunde gerne nach etwas Beweglichem oder Fließendem. Solch ein Name sollte sie beschützen.
Strom war ein guter Hund, bewachte Jahrzehnte das Haus und trieb dem Bauern manch Stück Wild aus dem Busch, immer treu und zuverlässig. Dann aber kam seine Zeit und die Lebensuhr war abgelaufen. Der Bauer liebte seinen Hund so sehr, dass er ihm auch im Tode noch jede Ehre antun wollte: ,,Strom“ sollte mit im Familiengrab auf dem Friedhof liegen. Der Bauer ging also zum Pastor und meldete die Beerdigung an. Der Pastor aber wollte nicht: ,,An Hund up'n Kirchhof. Dat geit ja woll nich an!“
Doch der Bauer bat und bat und versprach letztlich eine großzügige Spende. Da ließ der Pastor sich überzeugen. Und er hielt sogar die Grabrede: Vom treuen Kameraden, vom guten Freund -und immer wieder von „Strom selig“ und „Strom selig“.
So ist niemandem aufgefallen, dass es sich bei dem Besprochenen um einen Hund gehandelt hat und alle waren es zufrieden.

Autorin: Dorothea Wende

Strom selig - Plattdeutsch

Strom selig
Schönfeld

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