Die Eiche des Brudermörders

An der Landstraße zwischen Kneese und Roggendorf bei Gadebusch stand bis vor wenigen Jahren eine alte Eiche. Dieser Baum hatte einen starken aber ganz kahlen, aus dem sonst grünen Baume hervorragenden Ast an seiner Spitze, und einer Höhle am Stamm. Hier hat einmal ein Bruder den anderen erschlagen und sich dann, erschüttert von der eigenen Tat, in dem Gipfel der Eiche erhängt, der alsbald verdorrte. Die Höhle am Fußes des Baumes aber wurde durch das Blut des Erschlagenen hineingefressen, von dem der Mörder sich zu reinigen suchte. So überdauerte der Baum die Jahre und mahnte an die böse Tat.

Quelle: Otto Kniepcke: Flurnamen, Sagen, Geschichten und Gebräuche. Gadebuscher Heimatschrift, Einblicke zwischen Schaalsee und Stepenitz 1, Gadebusch, Kreisverwaltung Gadebusch (1991)

Die Eiche des Brudermörders - Plattdeutsch

Die Eiche des Brudermörders
Kneese

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